Schlusswort für 1986
Eine Chronologie in dieser Form kann nicht vollzählig sein. Wie bereits eingangs erwähnt, konnten nur einige wenige Ereignisse Berücksichtigung finden. Aber auch die vielen anderen Aktivitäten, seien es Konzerte, Ständchen, Mitwirkung bei kommunalen und kirchlichen Feiern, Musikfeste, Fahrten Ausflüge und vieles mehr soll in Erinnerung gerufen werden. Sind es doch die vielen kleineren Auftritte im Verlaufe des Jahres, die immer wieder viel intensive Probenarbeit verlangen, damit der Verein in der Öffentlichkeit als musikalischer Kulturträger auftreten kann. Im Sinn der 100jährigen Tradition, die hinter dem Verein liegt, wird er auch für die Zukunft nicht aufhören, die musikalischen Leistungen zu steigern und das Orchester weiter zu entwickeln. Möge diesem Tun auch fernerhin die verständnisvolle Liebe der Bevölkerung zuteil werden, damit das Orchester auch im Sinne der Gründer des Vereins vor 100 Jahren das Erbe der Väter fortführen kann.
Dank eines hervorragenden Dirigenten, eines guten Vorstandes, dessen Mitglieder teilweise schon lange im Amt sind, Dank einer guten Jugendausbildung und der Einsatzbereitschaft aller Aktiven wird der Musikverein dieses Erbe der Väter zu schätzen und zu bewahren wissen.
So tritt nun, geliebter Verein, ins 2. Jahrhundert Deines Bestehens. Alle guten Wünsche begleiten Dich in der Erfüllung Deiner Aufgaben. Kultur muß auch in der heutigen Zeit groß geschrieben werden. Generationen vor uns haben aufgebaut, was wir heute haben. Auch wenn im zu Ende gehenden 20. Jahrhundert die Freizeiteinrichtungen immer höheren Stellenwert bekommen, die weite Welt mit all ihren politischen Ereignissen, kulturellen Veranstaltungen und vielem mehr uns via Satellit ins Haus gebracht wird, so muß doch, oder gerade deshalb, die edelste Sprache der Menschheit, die Musik, weiter gefördert werden. In dieser einen, weltumfassenden Sprache mögen sich auch in Zukunft die Menschen einander Näherkommen. Zur Verwirklichung dieses Wunsches wird auch für die Zukunft der Idealismus Vieler erforderlich sein. Hoffen wir, daß die Erfüllung immer möglich sein wird.
Vielleicht kann zum Schluss dieser Chronik ein Zitat von Martin
Luther wegweisend sein, der da sagt:
Wenn einst in der letzten Zeit
alle Ding‘ wie Rauch vergehen,
so bleibet in der Ewigkeit,
doch die Musik noch bestehen.
Scheuerfeld, im Monat März des Jubiläumsjahres 1990
Der Chronist: Raimund Becker, Scheuerfeld